Ab Kalenderwoche 8 erhalten wir im 2-wöchigen Rhythmus Jungpflanzen von der Bioland-Gärtnerei Natterer in Vaihingen/Enz. Darunter fallen alle Salate, Kohlrabi und Fenchel, zweimal jährlich Blumenkohl und Brokkoli und einmal jährlich, nämlich Mitte Mai, Sellerie und alle anderen Kohlsorten. Die Gewächshauskulturen werden ebenfalls Mitte Mai von der Bioland-Gärtnerei bezogen und per Hand gepflanzt.
Alle anderen Jungpflanzen werden, wenn es die Umweltbedingungen zulassen, mithilfe einer Maschine in die Erde gebracht, auf der bis zu vier Personen sitzen und die Pflanzen in die von der Maschine gestanzten Löcher setzen.
Das Wurzelgemüse, wie Möhren, Pastinaken, Rote Bete und Radieschen, sowie Spinat werden mit einer Sämaschine direkt in den Boden gesät.
Zucchini und Kürbisse werden händisch in den Boden abgelegt. Das Bio-Saatgut wird hauptsächlich von der Bingenheimer Saatgut AG in Echzell bezogen.
Durch den Aufwuchs und die Ernte vom Gemüse werden dem Boden Nährstoffe entzogen, die für die darauffolgenden Kulturen und für den Erhalt und die Stärkung der Bodenfruchtbarkeit dem Boden wieder zugeführt werden müssen.
Im ökologischen Anbau geschieht dies u.a. mittels einer organischen Düngung. Nitrat-, Ammonium- und Harnstoffdünger sowie leicht lösliche Phosphordünger sind im Ökolandbau verboten. In unserem Betrieb wird zur Nährstoffzufuhr pflanzlicher Kompost, Schafwolle und organischer Handelsdünger eingesetzt. Die Düngemittel werden vor der Pflanzung ausgebracht und in den Boden eingearbeitet.
Zudem sorgt der Anbau von Leguminosen durch biologische Stickstofffixierung für einen natürlichen Stickstoffeintrag in den Boden. Die Wurzeln der Leguminosen leben in Symbiose mit Rhizobium-Bakterien, die Stickstoff aus der Luft fixieren können. In den Wurzelknöllchen wird dieser Stickstoff in Aminosäuren umgewandelt und steht so den Wirtspflanzen zur Verfügung. In unserem Betrieb wird aus der Familie der Leguminosen eine mehrjährige Luzerne-Klee-Gras-Mischung und ein Erbsen-Wicken-Gemenge als Zwischenfrucht in die Fruchtfolge integriert.
Für rund 4ha Fläche gibt es eine fest installierte Bewässerungsanlage. Diese pumpt Grundwasser aus einem Brunnen, das durch Rohre mit Sprenklern auf die Beete gelangt. Die Rohre werden zwischen die Beete auf vorbereitete Bewässerungsstreifen gelegt. Diese Streifen versehen wir gerne mit einer Gründüngung (s. Bild), die den Insekten zugute kommt und Beikräuter unterdrückt.
Ansonsten verfügt der Betrieb über einen an den Schlepper anhängbaren Wasserfasswagen, mit dem bei Bedarf beetweise bewässert werden kann. Meistens kommt dieser, wenn kein Regen in Aussicht ist, direkt nach der Pflanzung von Jungpflanzen zum Einsatz, damit die Pflanzen gut anwachsen.
Nicht nur die Gemüsekulturen, auch die Beikräuter haben oft einen starken Drang zu wachsen und gedeihen. Je nach Wetterverhältnissen besteht ein hoher Beikrautdruck. Würde man hier nicht eingreifen, hätten die Gemüsekulturen keine Chance und würden von Beikräutern wie Amaranth, Vogelmiere, Franzosenkraut oder Melde unterdrückt werden. Für die Beikrautregulierung stehen uns diverse Hackgeräte und ein Abflammgerät für den Anbau an den Schlepper zu Verfügung, aber es ist auch sehr viel Handarbeit gefragt.